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Screening in der Augenoptik: Warum die Entscheidung bei der Positionierung beginnt

November 2025

Screening in der Augenoptik: Warum die Entscheidung bei der Positionierung beginnt

Screening, Telemedizin & KI - diese Themen bewegen die Branche

Doch die eigentliche Frage ist eine ganz andere.

Vor zwei Wochen war ich beim SPECTARIS Trendforum und dem Deep-Dive zu Screening & Optometrie. Zwei Tage voller Branchen-News, Einblicke in die Zusammenarbeit mit Ophthalmologen, technologische Neuerungen – und vor allem eine Erkenntnis:

Wir stehen mitten in einer Übergangsphase:

Zwischen Tradition und Technologie. Zwischen Optometrie und Lifestyle. Zwischen Anspruch und Überforderung.

Ich habe mich länger nicht mehr so intensiv mit diesen technischen und optometrischen Aspekten beschäftigt und bin mit einer klaren Einsicht nach Hause gefahren:

Die erste Frage lautet NICHT:

„Soll ich Screening machen?“ sondern: „Wie passt Screening zu meiner Positionierung – und passt es überhaupt?“

Denn kein Screening-Konzept – egal ob KI, Telemedizin oder High-End-Optometrie – lässt sich sinnvoll entscheiden, bevor klar ist, wer du als Optiker eigentlich bist.

Was ich vom Trendforum mitgenommen habe

Die Branche steht heute zwischen:

  • KI-Screenings in Drogeriemärkten
  • Remote-Befundung durch Augenärzte
  • High-End-Geräten, die früher nur Kliniken hatten
  • immer neuen Telemedizin-Angeboten
  • Fielmann, der Screening im Mainstream etabliert
  • neuen Kundenerwartungen einer digitalisierten Welt

Und gleichzeitig stecken viele Optiker ganz woanders:

  • Überforderung bei Tiefe & Umfang des Themas
  • Unsicherheit im Austausch mit Ärzt:innen
  • Angst vor Fehlentscheidungen
  • kaum Zeit, sich einzuarbeiten
  • unübersichtliche Angebote
  • ungeklärte Standards und Rechtslage

Ich habe viel leises Zögern gehört, zum Beispiel:

„Ich weiß nicht, wie weit ich da mitgehen soll – und ob das überhaupt zu meinem Geschäft passt.“

Und genau das ist der Kern.

Screening ist kein Add-on. Screening ist Identität.

Screening ist:

❌ kein Gerät ❌ kein Trend ❌ kein „Man sollte mal“ sondern: ein Positionierungsbaustein – genauso wie deine Kollektion.

Die richtigen Fragen lauten viel mehr:

  • Welche Kund:innen will ich anziehen?
  • Wie will ich wahrgenommen werden?
  • Wie tief passt Screening realistisch in mein Geschäftsmodell?
  • Welches Niveau brauche ich – und welches nicht?

Die Parallele zur Brillenkollektion

Wenn du dein Sortiment kuratierst, passiert bestenfalls Folgendes:

  • du filterst
  • du entscheidest
  • du definierst Zielgruppen
  • du wählst Marken, die deine Geschichte erzählen

Beim Screening ist es exakt dieselbe Logik – nur ein anderes Spielfeld.

Nicht jeder braucht:

  • High-End-Optometrie
  • Telemedizin
  • komplette Screening-Pakete

Aber jeder braucht Klarheit, denn sie bestimmt:

  • welche Kunden du anziehst
  • welche Leistungen du kommunizierst
  • welche Qualität du versprichst
  • wie du mit Ärzten kooperierst
  • wie modern du wahrgenommen wirst
  • wie dein Team arbeitet

Screening ist weniger Fachwissen als vielmehr: Positionierungsarbeit.

Die Realität im Alltag

Viele Optiker entscheiden nicht – sie schieben auf. Und das hat Gründe:

  • Thema zu komplex
  • Markt zu voll
  • KI zu schnell
  • Ärzte zu anspruchsvoll
  • Telemedizin zu unübersichtlich
  • Zeit zu knapp

Und seit Jahren hören sie gleichzeitig:

„Screening wird Standard – du musst dich entscheiden.“

Nur wie soll man entscheiden, wenn das eigene Profil noch nicht glasklar definiert ist?

Die eigentliche Frage lautet also:

Wie klar willst du dein Geschäft definieren?

Mit dieser Klarheit werden die Entscheidungen dann plötzlich leicht:

  • Passt Screening zu mir?
  • Wenn ja: welches?
  • Was braucht meine Zielgruppe wirklich?
  • Welche Technik lohnt sich wirtschaftlich?
  • Wie tief muss ich gehen, um glaubwürdig zu sein?
  • Wie kommuniziere ich es so, dass es zu mir passt?

Screening lässt sich dann genauso steuern wie deine Kollektion.

👉 Was stärkt mein Profil? 👉 Was verwässert es? 👉 Was macht mich unverwechselbar? 👉 Was passt nicht zu mir – und das ist völlig okay.

Mein Fazit – Stand Ende 2025

Screening, Telemedizin und KI werden bleiben. Aber du entscheidest, wie du damit umgehst.

Darum muss jede Entscheidung beim Screening aus der Positionierung heraus getroffen werden – nicht aus Druck oder Angst.

Screening ist kein Muss. Aber eine klare Haltung dazu ist unverzichtbar.

Wenn du herausfinden möchtest, wie Screening in dein Profil passt – und wie du diese technologische Entwicklung so nutzt, dass sie dein Geschäft stärkt statt überlagert – lass uns reden.

Denn am Ende ist es wie immer:

Nicht die Technik macht den Unterschied. Sondern die Klarheit.

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